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Von der Toskana nach Magdeburg bis hin zur AGSA

Federico Campatelli ist der neue Kollege im Team der Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt (EUmigra). Im Interview mit Gabriel Rücker berichtet er über seinen Weg zum Studium nach Magdeburg und zum Team der Auslandsgesellschaft. Federico ist 22 Jahre alt und studiert im 8. Semester im Bachelor an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit European Studies hat er den passenden Studiengang zur EUmigra.

 

 

 

 

Hallo Federico, herzlich willkommen im Team der AGSA. Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast für das Interview. Erstmal würde ich gerne mehr über dich erfahren.

 

Gern, mein Name ist Federico Campatelli. Ich bin 22 Jahre alt und studiere seit 2019 im Bachelor European Studies an der Otto-von-Guericke-Universität. Meine Heimat liegt in Empoli, eine Stadt in der Toskana. Ich lebe hier in Magdeburg in einer WG. Ich interessiere mich sehr für Politik, Internationale Beziehungen, Globales Regieren und Sport. Sprachen lernen ist ein besonderes Hobby von mir. Ich spreche neben meiner Muttersprache Italienisch auch noch Deutsch, Englisch, Spanisch Russisch und Französisch.

 

Von Italien nach Magdeburg zum Studium ist ein besonderer Weg, wie bist du auf Magdeburg gekommen?

 

Ich hatte in meiner Schule Deutschunterricht. Unsere Lehrerin hatte uns vorgeschlagen auch über ein Studium im Ausland nachzudenken. Ich hatte zwei Bekannte, die ebenfalls in Magdeburg studierten. Deutschland hatte auch mich sehr interessiert. Ich wollte auch in Deutschland studieren und lernen. Mein Ziel war später eine Karriere in der Diplomatie zu verfolgen, bis dahin ist aber auch noch Zeit. Für mich war es die beste Entscheidung hier nach Deutschland zu kommen. Auch wenn es am Anfang mit der Sprachbarriere eine Herausforderung war, bin ich sehr glücklich mit der Entscheidung. Für die Zukunft möchte ich auch weiterhin in Deutschland bleiben.

 

Warum hast du dich grade für ein Studium an der Universität in Magdeburg entschieden?

 

Eigentlich wollte ich nicht unbedingt nach Magdeburg, aber hier an der Universität ist der Studiengang European Studies ein zweisprachiger Studiengang. Mir war es sehr wichtig die Möglichkeit zu haben, auf Deutsch studieren zu können. Die Otto-von-Guericke-Universität war die einzige Uni deutschlandweit die meine Ansprüche getroffen hat. Da fiel dann die Entscheidung recht schnell auf Magdeburg.

 

Kannst du uns von deinen Erfahrungen während deiner Zeit in Magdeburg und im Studium berichten?

 

Am Anfang war es schwierig für mich auf Deutsch zu studieren. Die Teilnahme an den Diskussionen in den Seminaren war sehr herausfordernd. Die Uni war mir hier aber sehr unterstützend. Es gab viele Angebote für internationale Studierende und auch einige Beratungsangebote, die sehr geholfen haben. Auch die Möglichkeiten für außeruniversitäre Aktivitäten der Uni waren hilfreich. Auch die Dozierenden waren immer offen und haben sehr viel Verständnis gezeigt. Besonders die Fachschaft an der Uni ist sehr aktiv und hat mich viel bei der Überwindung der Sprachbarriere unterstützt. Meiner Erfahrung nach ist Magdeburg sehr gut für den Einstieg in Deutschland. Die Stadt finde ich schön und neben ihrer guten Lage in Deutschland gibt es hier noch weitere Vorteile. Das Studentenleben ist recht günstig und die Stadt allgemein ist nicht so teuer wie andere deutsche Städte. Außerdem gibt es hier eine große internationale Community, die einige Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Die Stadt ist aber auch nicht zu International, dadurch fällt es einfacher sich in die Zivilgesellschaft einzubringen und aus der eigenen „Bubbel“ mal herauszukommen.

 

Wie bist du dann auf die AGSA beziehungsweise dann zu EUmigra gekommen?

 

Ein Freund von mir hat sein Praktikum bei EUmigra gemacht und ist danach Teil des Netzwerkes geworden. Er hat mir vorgeschlagen, dass ich mich auch engagieren könnte. Ich fand es interessant und bin daraufhin Teil des Studierendennetzwerkes geworden. Nach einigen Monaten habe ich mich auf eine Stelle beworben und wurde eingestellt. Davor, das muss ich zugeben, hatte ich keinen Kontakt mit der Auslandsgesellschaft.

 

Was leistet die Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt und welche Aufgaben übernimmst du dort im Team?

 

EUmigra hat ein sehr breites Aufgabenspektrum. Das Landesprojekt bietet unter anderem Beratung zur Sensibilisierung und interkulturellen Öffnung bereits bestehender Beratungsstrukturen. Weiterhin bietet unser Projekt mehrsprachige Info-Materialien zu allen Aspekten der sozialen Integration von EU-Zugewanderten an. EUmigra setzt auch Impulse zur Wissensvermittlung für Beratungsfachkräfte im Kontext von Fachkräfteanwerbung und sozialer Integration der EU-Bürgerinnen und -Bürger. Wichtig ist auch die Vernetzung mit Partnern aus Wissenschaft, Migrantenorganisationen, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Bei EUmigra bin ich für die Projektassistenz und die Netzwerkarbeit zuständig. Ich helfe bei der theoretischen wie praktischen Vernetzung zwischen der Fachstelle und der Universität. Außerdem unterstütze ich bei der Veranstaltungsplanung und Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere hier für die italienische Facebookseite. Auch versuche ich bei der Erweiterung des Netzwerkes zu helfen.

 

Was sind deine Pläne für die Zukunft hier bei der AGSA aber auch nach dem Studium?

 

Natürlich möchte ich hier möglichst viele praktische Erfahrungen und Kompetenzen sammeln. Ich würde mich auch freuen, wenn ich das Projekt, insbesondere bei Studierenden, bekannter machen kann. Ich möchte versuchen die Thematik der EU-Migration und deren Bedarfe besser kennen zu lernen und mehr über die Hürden bei der Integration sowie den Integrationsstrukturen zu erfahren. Nach meinem Studium möchte ich erstmal einen Master-Abschluss machen, danach würde ich gerne in der Wissenschaft bleiben und forschen.

 

Dabei wünsche ich dir viel Erfolg. Auch für deine Zeit bei der AGSA im Team wünsche ich dir viel Spaß. Ich bedanke mich abschließend noch einmal für deine Antworten.

Für weitere Infos zur Fach- und Servicestelle EU-Migration könnt ihr gerne auf der Webseite des Projektes alle weiteren Informationen finden.

https://www.eumigra.de/