Familie Jankelowitz

Friedrich Jankelowitz, geboren am 29. April 1889 in Krakow am See, und seine Familie aus Magdeburg wurden Opfer des Holocaust. Friedrich, ein Kaufmann, wurde am 28. August 1940 nach Sachsenhausen deportiert und dort am 12. Oktober 1942 ermordet. Seine Frau Alice Jankelowitz, geb. Bock, geboren am 7. Februar 1893 in Magdeburg, wurde im April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und ermordet. Ihr Sohn Günther Jankelowitz, geboren am 1. April 1922 in Magdeburg, wurde ebenfalls im April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und ermordet. 

Friedrich war der Sohn von Moritz Jankelowitz und Bertha Gottschalk. Die Familie stammte aus Mecklenburg und hatte sich in Magdeburg niedergelassen. Friedrich überlebte den Ersten Weltkrieg, wurde schwer verwundet und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Im Mai 1919 heiratete er Alice Bock und wurde Mitinhaber der Lederhandlung seines Schwiegervaters Max Bock. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Gisela und Günther.

Die Familie, welche sich durch großen Familienzusammenhalt auszeichnete, war wohlhabend und gut integriert, bewahrte aber ihre jüdische Identität. Trotz des zunehmenden Antisemitismus nach 1933 versuchte die Familie, sich zu behaupten. Friedrich verlor jedoch sein Geschäft und die Familie hat es nicht mehr geschafft, rechtzeitig zu emigrieren. Gisela wanderte 1936 nach Australien aus, ihr Bruder Günther blieb in Deutschland. Friedrich wurde am 10. November 1938 mit über 200 anderen jüdischen Männern nach Buchenwald verschleppt und dazu gedrängt, Deutschland zu verlassen. Im August 1940 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert und starb dort schließlich am 12. Oktober 1942.

Alice und Günther mussten in ein "Judenhaus" in Magdeburg ziehen und wurden im April 1942 ins Warschauer Ghetto deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nur bekannt, dass die Familie später in ein Konzentrationslager in Polen gekommen sein soll.