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Besuch aus dem Europaparlament

Ein Rückblick von Manja Lorenz

 

Die Europaabgeordneten Anna Cavazzini und Erik Marquardt waren am 19. November u.a. mit dem Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dennis Helmich und der Wahlkreisbüromitarbeiterin Thea-Helene Gieroska der MdB Steffi Lemke zu Besuch im einewelt haus.

Unser Stellvertretender AGSA-Vorsitzender Janos Raduly begrüßte die Gäste und das Team Manja Lorenz, Dr. Ernst Stöckmann und Ales Janousek. Durch sie wurden die AGSA, das ewh, die Servicestelle EU-Migration in Sachsen-Anhalt, die Koordinierungsstelle Engagement Ukraine ST Nord und das Projekt Sprachmittlung Ukraine an Schulen vorgestellt, für das wir Umsetzungspartner in Magdeburg sind. 

 

Wir waren sehr froh, dass wir ausführlich über das Zentrum unseres Wirkens, das einewelt haus als Ressource zur Förderung von Engagement in ehrenamtlichen Strukturen, sprechen konnten. Angenehm überrascht zeigten sich die Gäste von dem umfangreichen Beratungsangebot der überwiegend ehrenamtlich wirkenden Mitgliedsorganisationen zu den Themen Arbeit, Engagement, Orientierung, Vereinsmanagement, Familie, Ukraine-Engagement, medizinische Versorgung u.v.m.

 

Trotzdem darf nicht ausgeblendet werden, dass dieses Engagement nicht voraussetzungslos ist und stabile Rahmenbedingungen braucht. Nämlich Platz, engagierte Menschen und einen unbürokratischen Zugang zu projektunabhängigen Mitteln. Engagementförderung in selbst gegründeten und organisierten Strukturen wie Migrantenselbstorganisationen braucht eine kontinuierliche Professionalisierung und Organisationsentwicklung, Wertschätzung der Arbeit und einen leichteren Zugang zu Mitteln, die die Grundkosten des Vereins decken, z.B. Miete, Betriebskosten und Aufwanderstattungen. Das ewh bietet da eine Menge Möglichkeiten, ist jedoch längst an der Kapazitätsgrenze angelangt.

 

Um an Bundes- und EU-Fördermittel wiederum zu gelangen, ist für kleinere Organisationen sehr schwer, denn  die Hürden sind sehr hoch. Die Förderrichtlinien sind hinsichtlich des Fördervolumens, des Kofinanzierungsanteils, der Finanzkraft des Trägers und der regionalen Bedarfe häufig meilenweit von der Realität vor Ort entfernt und scheinen „vorrangig große Sozialverbände im Blick“ zu haben, wie uns beide Abgeordnete bestätigten. Kleinere aber bereits professionell und aktiv vor Ort arbeitende Vereine haben da kaum eine Chance. 

 

Es waren sehr intensive 2 Stunden, leider zu kurz, um auch ein wenig vom Alltag der beiden Abgeordneten Cavazzini und Marquardt im Europäischen Parlament zu erfahren. Vielleicht ergibt sich ja 2023 die Gelegenheit zu einem Gegenbesuch in Brüssel?