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"Ich bin immer wieder vom einewelt haus beeindruckt"

Die Arbeit im einewelt haus und die Arbeit der AGSA wäre ohne ihre vielen engagierten Mitarbeiter*innen nicht möglich. Das breite Aufgabenfeld stellt diese immer wieder vor neuen Herausforderungen. Um einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen haben wir Daniel Adler interviewt. Er koordiniert unter anderem die Freiwilligendienste. Zu beginn des Krieges in der Ukraine hat er auch zeitweise die neugeschaffene Koordinierungsstelle Engagement Ukraine Sachsen-Anhalt Nord geleitet.

 

 

 

Stell dich bitte kurz vor.  

 

Hallo, ich bin Daniel. Wenn ich mal nicht im einewelt haus bin, dann bin ich mit dem Rad in der Stadt unterwegs oder mache es mir an einem ruhigen Ort entlang der Elbe bequem. 

 

Welche Aufgaben übernimmst du bei der AGSA?  

 

In der AGSA bin ich für die Projekte der internationalen Jugendarbeit verantwortlich. Zum Beispiel die internationale Jugendbegegnung „EUROCAMP des Landes Sachsen-Anhalt“ oder die Aufnahme und Entsendung von jungen Menschen über den Freiwilligendienst im Europäischen Solidaritätskorps. Weitere Aufgaben sind unter anderem die Qualifizierung von Ehrenamtlichen und europäische Aktivitäten für Schulen. Im Zeitraum April - Juni habe ich mir mit einer Kollegin die Projektleitung der Koordinierungsstelle Engagement Ukraine Sachsen-Anhalt (Nord) geteilt. Die Koordinierungsstelle bietet Beratung, Hilfe und Information für Schutzsuchende aus der Ukraine und Engagierte in Sachsen-Anhalt. 

 

Wie bist du zur AGSA gekommen?  

 

Ich war bereits seit 2010 in einem anderen gemeinnützigen Träger tätig. Dort habe ich ein Projekt zur europapolitischen Bildung für Jugendgruppen geleitet und war immer auch (ehrenamtlich) in der internationalen Jugendarbeit tätig. Daher kannte ich die AGSA, ihre Projekte für junge Menschen und natürlich das einewelt haus. Mir haben dann mehrere Personen von der Stellenausschreibung berichtet. Ich habe mich beworben und auch die Stelle angenommen. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da mir die Menschen bei meinem vorherigen Arbeitgeber sehr ans Herz gewachsen sind und wir in den Jahren viel zusammen erlebt haben. 

 

Was bedeutet für dich die AGSA?  

 

Zum einen berufliche Weiterentwicklung. Mit dem Wechsel zur AGSA verbinde ich neue Projekte, Aufgaben und mehr Verantwortung. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Personen in einer unbekannten Arbeitsumgebung hat mich gefordert und trägt weiterhin dazu bei, meine (berufliche) Komfortzone zu erweitern. Und dann ist da natürlich die Vision von einer Welt, in der allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird. Diese Idee, zum Beispiel mit der Unterstützung von Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen, eigenen Projekten im Land Sachsen-Anhalt und Veranstaltungen im einewelt Haus mit Leben zu füllen, verbinde ich auch mit der AGSA. 

 

Was ist für dich das Herausragendste an der AGSA?  

 

… solche Fragen beantworte ich ungern. Ich versuche es trotzdem. Als Ehrenamtlicher und als Mitarbeiter bin ich immer wieder vom einewelt haus beeindruckt. Für mich ist es ein wichtiger Ort für Begegnung, Fachaustausch, Ehrenamt und Engagement in Magdeburg. 

 

Was würdest du gerne ändern?  

 

Wir haben im Frühjahr einen Betriebsrat gegründet. Mir sind die Beteiligung von Mitarbeitenden und eine regelmäßige Kommunikation über die Arbeitsbedingungen sehr wichtig. 

 

Was sind für dich grade aktuell wichtige Themen?  

 

Wie werden sich der „heiße“ Herbst und der bevorstehende Winter inklusive Corona, Energiekrise, Inflation und Co. auf das Ehrenamt, das Vereinsleben und die Projektarbeit auswirken? Wie kann ich besser auf mich selbst achten? Werden wir uns auf eine Online-Saison und eine Präsenz-Saison einstellen müssen? Wie reagieren wir auf die steigenden Unsicherheiten? Eigentlich habe ich gerade viele offene Fragen. 

 

Wie hast du die Situation zum Anfang des Kriegs in der Ukraine erlebt und wie hat die AGSA darauf reagiert?  

 

Ich war fassungslos und betroffen. Der Austausch im Kollegium und die Planung von konkreten Hilfsangeboten für die zu erwartenden Geflüchteten haben mich entlastet. Von jetzt auf gleich mussten wir uns an eine neue Situation anpassen. Die Koordination der Räumlichkeiten, des Personals und vieler ehrenamtlichen Hilfskräfte lief sehr gut. Ich war beeindruckt, wie schnell zum Beispiel die Annahmestelle für Sachspenden im Haus organisiert wurde.  

 

Vor welchen Herausforderungen steht aus deiner Sicht momentan die AGSA?  

 

Eine Balance zwischen Krisenmanagement, Weiterentwicklung der Konzepte und Sicherung von bewährten Strukturen zu finden. Die Corona-Pandemie, die Ukraine-Hilfe und auch die bevorstehende Energiekrise machen die unterschiedlichen Stärken und Schwächen des einewelt hauses, von Ehrenamt und der Projektarbeit deutlich. Darüber regelmäßig im Austausch zu sein und über ein gutes Miteinander zu verhandeln, erachte ich bei den zahlreichen Krisen als große Herausforderung.