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ewh-Akteurinnen werben für stärkere Förderung von Engagement und Teilhabe auf der Armutskonferenz

Am 10. November waren die Kolleginnen des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit auf der Armutskonferenz des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. in der Magdeburger Messehalle. 

 

Armutsbekämpfung durch Förderung von Engagement und Teilhabe war eine Themensäule, zu der sich u.a. die Kolleginnen aus der Vereinsberatung von #Resonanzboden (Koop. mit .lkj) Sachsen-Anhalt e.V.) und "Deutsch im Alltag" präsentierten.

 

Natürlich nicht ohne die anderen Sprach-, Beratungs- und Kursangeboten der Vereine des einewelt haus Magdeburg im Gepäck und ein paar Forderungen, denn unabhängig vom Bildungsabschluss bedeutet ein Migrationshintergrund in Deutschland laut Statistischem Bundesamt ein höheres Armutsrisiko. 

 

Ehrenamtliches Engagement fördert Teilhabe. Insbesondere in migrantischen Selbstorganisationen (MSO). MSO sind mehrsprachige Brückenbauer in die Gesellschaft. Sie helfen bei Ämter- und Behördengängen, bieten Sprachkurse und Informationsveranstaltungen an. MSO sind oftmals die erste Anlaufstelle für Neuzugewanderte und werden zur neuen soziokulturellen Heimat für die ganze Familie. MSO bringen sich in den gesellschaftlichen Diskurs ein. Sie wirken Armut durch Teilhabe entgegen.

 

Deshalb fordert die AGSA  fordert mehr Teilhabechancen für Migrantinnen und Migranten durch:

 

• Stärkere Unterstützung von Migrantenselbstorganisationen:

 

- Basisförderung (u.a. für Miete, Betriebskosten, Fahrtkosten, Ehrenamtspauschalen)

- Mehr Wertschätzung 

- Zusammenarbeit auf Augenhöhe (MSO sind keine Bittsteller und auch keine Dienstleister)

 

• Mehr Raum, niedrigschwellige Vermittlung von Know How und Logistik:

 

- Mehr Freiräume für ehrenamtliches Engagement (Platz im einewelt haus reicht nicht mehr aus)

- einfacher Zugang zu bezahlbaren Räumen

- Kontinuierliches Coaching für Vorstände, Mitglieder und Vereinsnachwuchs

- einfacher Zugang zu Logistik (z.B. Technik für Veranstaltungen)

 

• Mehr Einfachheit in allen Bereichen:

 

- Mittel im geringfügigen Bereich: Pauschalisierung vs. Nachweis-Orgien

- Barrieren senken: zielgruppenorientierter denken und ansprechen

- Einfache Sprache verwenden

 

Die im einewelt haus ehrenamtlich wirkenden Migrantenselbstorganisationen (und die vielen anderen, die hier aus Kapazitätsgründen keinen Platz mehr finden) verdienen mehr Respekt, Augenhöhe und strukturelle Stärkung.

 

Niedrigschwelliger Zugang zu Ressourcen, intensive Begleitung beim Generationenwechsel und mehr Frei-Räume gehören dazu. Und insgesamt mehr Einfachheit...nicht nur bei der Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln sondern auch in der (An)Sprache. Das hilft uns allen, ob mit oder ohne Migrationserfahrung. 

 

Wir bedanken uns beim AWO Landesverband für die Einladung und erfreuen uns an guter Nachbarschaft und Austausch u.a. mit Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt, Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V.